
Es gibt ab sofort eine Ergänzung zu unserer Reise-Familie. Wir fahren ab sofort zu viert mit Mathilda durch die Gegend. Unsere "grande Dame" Lou hat nun die ehrenwerte Aufgabe, unseren Neuankömmling "Freya" mit zu erziehen.
Unser 1. großer Urlaub startet genau: JETZT!!! Wir laden euch ein, daran teilzuhaben.
Momentan sind wir in Dänemark, 60 km vor dem Fähranleger Hirtshals. Morgen Abend haben wir die Fstr gebucht, die Schnellfähre der Fjordline. Für heute geht's in die Dünen von Løkken.

6.7./7.7.
Nachdem wir Dänemark verlassen haben, sind wir mit der Nachtfähre wohlbehalten in Kristiansand angekommen. Der Zoll (für die Hunde) war problemlos, so sind wir um 1:30 h auf einen Wanderparkplatz (12 km Entfernung vom Hafen) gefahren und haben dort die Nacht verbracht.
Der Parkplatz, außerhalb von Kristiansand lag am Wald mit wunderschönen See, so dass unsere beiden Hunde am Morgen jede Menge beim Spaziergang hatten.
Weiter ging es nach Båly, wo das spektakuläre Restaurant "Under" liegt. Das sollte man mal gesehen haben, wenn man in der Nähe ist. Zum Essen (Dinner 12 Gang ab 250€/Pers.) waren wir allerdings nicht dort 🤭. Es gibt eine interessante Ausstellung kurz vor dem Restaurant mit wichtigen Informationen über die Idee und den Bau. Wir sind noch spazieren gegangen und machen uns gerade auf den Weg in den Norden.



Verrückt genug, wie wir sind, haben wir beschlossen, die berühmte Atlantikstraße zu erkunden. Hätten wir mal eher dran gedacht, wäre es sinnvoller gewesen, die Fähre nach Larvik zu nehmen. So sind wir also zurück über Kristiansand gefahren, Richtung Oslo und von dort ins Landesinnere, Richtung Molde. Das Wetter war am Nachmittag/Abend z. T. regnerisch, sodass es völlig ok gewesen ist, zu fahren.
Wer noch nie in Norwegen war, hat keine Ahnung, wie toll es ist, gemütlich durch die Landschaft zu tuckern. Und - wie bereits erwähnt, solltet ihr euch haargenau an die Geschwindigkeiten halten!!! 13 km/h zu schnell, können schon mal 450€ kosten (haben wir von anderen Campern erfahren).
Ach ja... eure Fragen, was die Hunde während der Fahrt machen? Ruhen!!! Ganz gemütlich chillen. Unsere Lou ist ja eh eine sehr alte Dame und schläft viel, sofern sie nicht zwischen uns sitzt und aufpasst. Und unser Wildfang Freya kommt in Mathilda ebenfalls sehr gut zur Ruhe. Wir sind ja alle auf engem Raum zusammen, was für die Hunde sowieso das Größte ist. 24/7 gemeinsame Zeit!!!
Und ihr wisst vielleicht, dass ausgewachsene Hunde 12 - 16 Std (je nach Quelle gibt es unterschiedliche Angaben) ruhen/schlafen und Welpen sollten 20! Std ruhen.
Wenn also unsere Freya wach ist, wird ausreichend spazieren gegangen, gespielt, getobt und natürlich für ihren Rahmen "gearbeitet".
Und
weiter geht's mit unserer Tour...
Die Sommernächte in Norwegen sind hell! Selbst unterhalb des Landes. Abends zu fahren, hat nochmal einen ganz besonderen Reiz, die Straßen sind menschenleer, die Seen/Fjorde spiegeln in magischen Farben. Man bekommt viele nachtaktive Tiere zu sehen (wenn man nicht gerade durch Großstädte fährt). Wir haben bereits gestern den ersten Elch 🫎 in freier Wildbahn gesehen.
Und so sind wir in die Nacht rein gefahren (mit einigen Pausen natürlich) und haben kurz vor Lillehammer eine Park4night Möglichkeit gesucht. Dummerweise war alles großflächig abgesperrt und wir fanden auf Anhieb keinen Platz zum übernachten. Also- ab in die Berge!
Da stehen wir nun (8.7.), an einer Einbuchtung einer abgelegenen Straße mit Kühen/Schafen als Nachbarn. Es ist in Norwegen völlig normal, dass man über Viehgitter fährt, wo die Tiere dann frei herumlaufen und sich der Mensch an den Rhytmus der Tiere anzupassen hat! Und wenn die Schafe stoisch auf der Straße liegen, muss man halt drum herum kurven.
Im Moment trinken wir unseren Kaffee bei strahlendem Sonnenschein draußen und ich habe soeben auf Google Maps einen tollen Wasserfall ganz in der Nähe gefunden, den wir gleich erkunden werden!

Zum Wasserfall waren es nur 25 min Autofahrt. Wir mussten einen Privatweg passieren, haben hier 100 NOK bezahlt und vorbei ging es zwischen Kühen und Schafen bis zum Parkplatz. Leider war der Weg zum Wasserfall durch den Wald so zugewachsen, dass wir wie die Gemsen klettern mussten.

Nach dem Abstecher ging es weiter zum Isfjord, wo wir gegenüber von Åndalsnes die Nacht auf einem Rastplatz am Fjord verbracht haben und heute (9.7.) nach einem gemütlichen Frühstück weiter gefahren sind. Erstmal haben wir einen Abstecher nach Rødven gemacht... Eine Stabkirche muss ich immer besichtigen, wenn wir in Norwegen sind, und die Rødven Stavkirke war genau auf dem Weg. Ich habe eine exklusive Führung von dem netten jungen Herren am Eingangstor auf englisch bekommen- außer uns war niemand dort. Wirklich toll! (Eintritt 100 NOK).


Nach dem Besuch der Stabkirche ging es weiter zur berühmten Atlantikstrasse. Ok- es ist eine schöne Gegend und die ganz berühmte Brücke (Storseisundbrücke) ist wirklich bemerkenswert.
Aber... Wir haben auf dem Weg genauso wundervolle und abwechslungsreiche Strecken erlebt, ganz ohne die vielen Touristen und Engpässe bei diversen Parkplätzen der Fotospots, dass wir tatsächlich diese berühmte Landschaftsroute nicht als absolutes Highlight weitergeben würden! Das mag sich vielleicht überheblich anhören, vielleicht sind wir auch zu verwöhnt (von einsamen Straßen mit Blick auf Fjorde, Seen und Fjells), aber wenn neben den Womos und Touri-Autos etliche Reisebusse über diese Straße fahren, hat es leider den Charme eine "All inklusive"- Urlaubs- nichts für unseren Geschmack.
Also weiter geht's...


Es ist jetzt 22:20 h, die Sonne scheint bei 18 Grad und wir sind gerade in in der Region Trøndelag unterwegs. Es geht in die Richtung des Polarkreises, wir möchten nochmal zum Saltstraumen nach Bodø, und weil wir noch nicht müde sind, fahren wir noch ein Stückchen weiter.
Den ersten Elch für heute haben wir bereits gesichtet...

Foto: 22:28 h aufgenommen 🤣

Die Nacht verbrachten wir an einem zurück versetzten Rastplatz mit ein paar anderen Campern. Die Zeiten, wo man ganz alleine stand sind wohl "Geschichte". In diesem Jahr ist unser Urlaub auch (unglücklicherweise) mitten in die Sommerferien gefallen und es ist mehr los als sonst.
Egal! Weiter ging es, über den nördlichen Polarkreis, Richtung Saltstraumen. Wir kamen während des ablaufenden Wassers an und es war wieder überwältigend! Die riesigen Strudel, wenn 400 Millionen Liter Wasser alles 6 Stunden durch den Sund gepresst werden.

11.7. Die Nacht auf Freitag verbrachten wir im Hafen von Bodø. Es war sehr ruhig und wir wollten eine Fähre nach Moskenes zu den Lofoten nehmen. Verrückt ist, wenn wir eine Fähre vorab gebucht hätten, hätten wir nicht den Rabatte mit der Ferjekort bekommen. Also sind wir auf "gut Glück" zur Fähre gefahren. Es werden von der Fährgesellschaft 50 % Tickets als Reservierung vergeben, die anderen 50 % der Plätze werden vor Ort vergeben, wer da ist und noch mit drauf passt, wird mitgenommen, sonst wartet man halt auf die nächste Fähre. Wir kamen um 16 h mit, Peter hat dann mal die Angel ausgeschmissen und direkt einen Pollak am Haken gehabt 🤭. Somit war das Abendessen bereits am Nachmittag gesichert.


Als wir dann auf der Fähre waren, kam 20 min später eine Durchsage, dass die Überfahrt zu den Lofoten sehr wellig werden wird. Und sofort im Anschluss ging während der ganzen Überfahrt in kurzen Abständen ein Stewart herum und verteilte große Spucktüten, die reißenden Absatz fanden!!! Mein Albtraum! Letztendlich haben wir die Fahrt alle überlebt und auch die Hunde haben in Mathilda nichts hinterlassen, was wir hätten beseitigen müssen.



In Reine haben wir uns ausnahmsweise mal für einen Wohnmobil Stellplatz entschieden, der nah an der Fähre gelegen war. Wir haben so gerade noch einen Platz ergattern können. Für die Nacht völlig okay. Der Fischerort ist wunderschön, abends war live Musik in einem Pub am Hafen. Wir sind mit den Hunden noch eine Runde gegangen, Peter hat noch 2-3 mal die Angel ins Meer geschmissen und dann sind wir auch schlafen gegangen.
Sonntag, 13.7. Wir sind weiter gefahren, es sind viele Touristen mit Wohnmobilen und auch Reisebussen unterwegs und wir müssen schauen, wo wir etwas Abseits des Ansturms kommen und Ruhe finden.
Zunächst einmal war es ja etwas nebelig, was für die Lofoten völlig normal ist. Wir sind etwas die Landschaftsroute (E10) gefahren und weil wir Wäsche waschen wollten und duschen, haben wir den Fredvang Campingplatz in Moskenesøya angefahren. Leider war die Waschmaschine defekt, wir sind aber dennoch geblieben und haben uns auf der riesigen Wiese einen tollen Platz mit direktem Strandzugang ausgesucht. Unsere Freya hatte noch etwas Angst vom Meer, nahm natürlich erstmal einen großen Schluck und schaute mich sehr verdutzt an... war wohl etwas salzig im Geschmack 🤣. Gegen Nachmittag schaute die Sonne hervor- und es war wunderbar! Der Strand, herrlich weiß, das Meer glasklar und eisig kalt. Wir haben abends gegrillt und uns vorgenommen, die Mitternachtssonne zu sehen. Was soll ich sagen? Einfach nur MAGISCH!!!

Am nächsten Tag war Regine wirklich kurz im Meer schwimmen... Naja- die Beine waren 5 Min, der Oberkörper max. 2 Min im Wasser. Beim späteren googeln wurde angezeigt, das Meer habe 11 Grad gehabt. Gut, dass die Dusche auf dem Campingplatz relativ warm gewesen ist. Trotzdem, eine tolle Erfahrung, rot-blaue Beine zu haben und die Füße kaum noch zu spüren.
Weiter ging es am Sonntag nach Flakstadøya, wo wir einen Schotterweg gefahren sind, um einen Angelplatz zu finden, der bei Park4Night angegeben war. Mitten in den Bergen gelegen, freier Blick aufs Meer, aber eher ungeeignet zum angeln. Wir haben in dieser Idylle gefrühstückt und dann aufs Meer geschaut, wo sich ein paar kleinere Boote aufhielten. Als wir genau hinsehen haben, wussten wir, "was" dort unten "los" war. Ein weiteres Highlight unseres Urlaubs! Wir haben Orcas gesehen!!! Das Video stelle ich später bei YouTube ein und verlinke es!

Leider tummelten sich die Wale im Meer und bei uns die Mücken und Bremsen, dass wir einmal um den Felsen gefahren sind und dort einen Platz mit etwas Wind gefunden haben, wo wir moskitolos übernachten konnten. Peter konnte am Fjord angeln und was soll ich sagen... Am anderen Ende der Meerenge jagten wieder Orcas. Sooo schön!
Übrigens sind es inzwischen tagsüber 24 Grad- in Nord Norwegen, sehr selten und eigentlich auch nicht nötig. Der Wind ist aber recht kühl und man empfindet es als sehr angenehm.
Montag, 14.7. Wir fahren weiter, kommen an atemberaubenden karibisch anmutenden Sandstränden vorbei, Seen, die sich ein faszinierendes Farbspiel abgeben, Berge, auf denen noch Schnee liegt... Eine Aufnahme wird schöner als die andere. Wir sind so begeistert, das kann man nicht in Worte fassen, das sollte man einmal im Leben live erleben! Die Lofoten sind ein Traum- und jetzt die Info: Wir haben das beste Wetter, was man sich vorstellen kann!!!
Im Frühjahr und Herbst regnet es wohl jeden Tag und der Sommer ist kurz und oft unbeständig. Mehr als 20 Grad gibt es (laut Aussagen Einheimischer) eher selten. Aus Erfahrung vom letzten Jahr Norwegen im Juni (Am Salzstraumen Schneeregen bei 3-4 Grad) haben wir Winterjacken dabei und ebenso warme Bekleidung.


Auf den Lofoten ist um diese Jahreszeit allerdings viel los, aber den ein oder anderen "Hotspot" will man natürlich auch sehen. Bei Regine ist es der legendäre Fußballplatz in Henningsvær. Leider haben wir keine Drohne, denn eigentlich sieht er nur von oben so spektakulär aus... Aber der Fischerort ist sehr hübsch und natürlich auch gut frequentiert. Ich hätte ein lizensfreies Foto eingestellt, finde aber leider keins, daher hier mein Foto von einem Hügel fotografiert. Schaut mal bei YouTube oder im Internet. Der Platz liegt umschlossen vom Meer auf einem Zipfel der Insel. Wirklich sehenswert.



Nach dem Besuch in Henningsvær ging es weiter über die wunderschönen Lofoten. Da wir es gerne etwas ruhiger mögen, fahren wir über Austvågøya mit der Fähre von Strønstad nach Melbu Båthavn. Hier bleiben wir am Hafen auf einem Wohnmobilstellplatz für 21 € (~umgerechnet f. 24 h) stehen. Im Preis enthalten sind übrigens WC, sowie Duschen und die Nutzung der Waschmaschine , die wir dankend im Gebrauch hatten.
Diese Inselgruppe gehört übrigens nicht mehr zu den Lofoten, sondern zu den Vesterålen, die ebenso schön, aber nicht so überlaufen sind.
Wir haben einen tollen Stellplatz mit Ausblick auf die Lofoten, ab und an kommt eine Fähre vorbei, aber die Ruhe ist himmlisch. In der Nacht werden die schneebedeckten Lofoten von der Mitternachtssonne in magischem rosa angestrahlt.


Wir haben uns als "Ziel" Tromsø gesetzt und fahren am Dienstag die Inselgruppe hoch, über viele Brücken, bis wir in Risøyhamn einen kleinen Hafen finden, wo (ohne Dienstleistung) 150 NOK erhoben werden. Dieser Platz ist bei Park4Night ausgeschrieben für 2 Wohnmobile. Wir haben Glück, es ist niemand ausser uns da, nur ein paar einheimische Fischer, die ihre geangelten Schätze von den Booten an Land bringen. Und natürlich kommen wir mit einem Fischer ins Gespräch. Der gute Mann ist sehr freundlich und schenkt uns mindestens 1,5 kg Dorschfilets, die er uns frisch filetiert an Mathilda bringt. Einfach so!
Dafür habe ich ihm "Øl fra Tyskland" und für seine Frau eine Dose Sumersby geschenkt. Er hat sich riesig darüber gefreut. Wir hatten einen tollen Abend, mit frischen Fisch, Salat und Kartoffeln und eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen beim Frühstück kam der Fischer nochmal mit mindestens 2 kg Seelachsfilet zu uns. Auch diesmal wollte er nichts dafür haben, freute sich aber natürlich sehr über ein weiteres Bier für sich und einen Sekt für seine Frau.
Weiter ging es, bis zum Fähranleger Andøya, von dort mit der Fähre nach Gryllefjord auf der Insel Senja. Noch nie habe ich so eine schiefe!!! Fährfahrt erlebt! Das Schiff hatte Schlagseite und zum Glück war die Überfahrt nur von mäßig hohen Wellen betroffen. Wir haben einen Wal gesehen, aber so schnell konnte ich das Handy nicht herausnehmen, wie er wieder verschwunden war.
Über Senja fuhren wir nach Botnhamn Småbåthavn, wo wir die Nacht am Fähranleger verbrachten. Dort lief ein kleiner Otter am Hafen herum, der sich ab und an an Land und im Wasser zeigte.
Es ist übrigens in Norwegen bemerkenswert, dass die Kriminalitätsstatistik sehr niedrig ist. In dem kleinen Lebensmittelgeschäft, was am Abend geschlossen hatte, standen vor der Tür, ohne Absperrungen oder Sicherungen die Blumen, die der Laden verkauft. In Deutschland wären diese leider, aber ganz sicher am nächsten Morgen weg gewesen.
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